Herzlich willkommen in der
Dorlarer St.-Petri-Kirche

Kirche
© Konstantin Bikar
  • Grundsteinlegung Reformationstag 1947
  • erster Gottesdienst 7. Oktober 1951
  • einzige Kirche in Westfalen im Privatbesitz des Gemeindepfarrers Friedel Birker, seit dessen Tod Eigentum des Martinswerks
  • Schnitzwerke von Wolfgang Kreutter
  • farbiges Kirchenfenster von Helmut Ammann

Seit ihrer Gründung 1947 gehört die Kirchengemeinde Dorlar zum Kirchenkreis Wittgenstein. In der Urkunde aus diesem Jahr heißt es: „Die Evangelischen der Kommunalgemeinden Eslohe, Cobbenrode, Wenholthausen, Reiste und Kirchrarbach, bisher zur evangelischen Kirchengemeinde Meschede gehörig, und die Evangelischen der Kommunalgemeinden Dorlar und Berghausen sowie der Ortschaft Rimberg, bisher zur evangelischen Kirchengemeinde Gleidorf gehörig, werden aus den genannten Kirchengemeinden ausgepfarrt und zu einer neuen Kirchengemeinde Dorlar, Kirchenkreis Wittgenstein, vereinigt.“

 

Durch den Zustrom der Flüchtlinge aus Schlesien und anderen Gebieten, 2000 Evangelische, wuchs die Gemeinde auf 2700 Seelen an. Das machte die Neugründung nötig. Der erste Pfarrer der neugeschaffenen Gemeinde hieß Friedel Birker. Der engagierte Kirchenmann, nach dem auch eine Straße in Dorlar benannt wurde, gründete das über die Region hinaus bekannt gewordene Martinswerk, eine Einrichtung für Waisenkinder.

 

Die Kirche St. Petri wurde im Jahr 1951 in Dienst genommen. Die Chronik beschreibt diesen besonderen Tag im Leben der Gemeinde: „Das Fest der Kirchweihe konnte dann die Gemeinde am 7. Oktober 1951 feierlich begehen. Eine Gemeinde von über 1000 Menschen hatte sich vorher auf dem Bahnhofsplatz versammelt, um im Festzug durch das Dorf Dorlar, geführt von zwei Posaunenchören, zur neuen Kirche zu ziehen. Präses Wilm – assistiert von 21 Geistlichen – und Superintendent Kressel nahmen die Einweihung vor.“

 

Unter einer ähnlich großen Zustimmung der Bevölkerung fand im Jahr 2000 zum erstenmal ein großer Gemeindekirchentag in Dorlar statt für diejenigen evangelischen Kirchengemeinden des Hochsauerlandes, die zum Kirchenkreis Wittgenstein gehören. Alle Gemeinden wollten damit ihre Zugehörigkeit zum Kirchenkreis Wittgenstein demonstrieren.

 

Pfarrer Birker ließ die Kirche auf seinem privaten Grundbesitz bauen. Sie war damit die einzige Kirche in ganz Westfalen, die sich im Privateigentum ihres Pfarrers befand. Nach dem Tode Friedel Birkers ging die Kirche in den Besitz des Martinwerkes über.

 

Eine Besonderheit der Kirche ist der Wetterhahn auf dem Kirchturm. Sie ist in Form eines trompeteblasenden Engels gestaltet. Von der Trompete hängt eine Fahne herab, die folgende Inschrift trägt: „Jes. 41 V. 10 Fürchte dich nicht ich bin mit dir weiche nicht ich bin dein Gott.“

 

Das Lesepult der Kirche ist eine Schnitzarbeit des Künstlers Wolfgang Kreutter, von ihm stammt auch das Schnitzwerk im Eichenbalken über der Taufkapelle.

 

In der Kirche erklingt ein Orgelpositiv von Paul Ott aus Göttingen.

 

Im Altarraum steht ein großes Holzkreuz mit dem gekreuzigten Jesus. Es stammt aus der Gegend von Oberammergau, wo Pfarrer Birker es erworben hatte. Über dem Kreuz befindet sich ein rundes Farbfenster mit einer Christus-Darstellung. Der Entwurf stammt von dem Künstler Helmut Ammann, dem Pfarrer Birker nach dem Krieg eine Bleibe im Martinshof ermöglicht hatte. Eine kleine Schnitzarbeit unter der Orgelempore zeigt den heiligen Hubertus, den Schutzpatron der katholischen Pfarrgemeinde Dorlar. Dieses Schnitzwerk ist ein Geschenk des früheren katholischen Pfarrers Konrad Reineke, der es der Kirchengemeinde als Zeichen der Freundschaft und Verbundenheit übergeben hatte.

 

Dr. Andreas Kroh, Rolf Hufnagel